Copyright: www.weser-kurier.de - Von Lars Lenssen
Bremen. Ein Fernsehteam war da, der Elektro-Autobauer Tesla präsentierte neben dem Platz eines seiner Fahrzeuge, und mit Aufsteiger TG Heimfeld war zudem ein Gegner angereist, der am ersten Spieltag ebenfalls gewonnen hatte: Das erste Saison-Heimspiel der Zweitliga-Hockey-Damen des Bremer HC zog schon eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich und hatte einiges zu bieten. Lediglich mit Toren geizten beide Teams.
Und so war der Erfolg der ambitionierten Gastgeberinnen am Ende zwar hochverdient, aber mit 1:0 (0:0) doch nicht so souverän ausgefallen, wie es aufgrund der Spielanteile möglich gewesen wäre.
„Das muss man als Manko auch absolut anmerken. Auch, dass wir aus vier Ecken kein Kapital schlagen konnten“, meinte BHC-Trainer Martin Schultze nach dem Match, in dem sich die Heimfelderinnen fast ausschließlich aufs Kontern beschränkt hatten und zu keiner einzigen Torchance gekommen waren. Dementsprechend dominant waren die Oberneulanderinnen, die aber im Abschluss die Durchschlagskraft vermissen ließen.
„Schon im ersten Viertel hatten wir drei oder vier hochkarätige Chancen“, erinnerte sich Schultze. Wahrscheinlich hätte der BHC die Partie auch vorzeitig in die richtige Richtung gelenkt, hätte bei den Gästen nicht die mit Abstand beste Akteurin im Tor gestanden. Und so tat sich der BHC schwer. Zur Halbzeitpause stand es immer noch torlos. Die beiden besten Bremerinnen waren die beiden Außenverteidigerinnen Svea Hartmann und Henriette Deckert, die von hinten heraus immer wieder gelungene Vorstöße initiierten. Und so kam es dann auch nicht von ungefähr, dass Svea Hartmann an der spielentscheidenden Szene beteiligt war: Greta Schabacker brauchte nach Hartmanns präziser Hereingabe lediglich den Schläger hinzuhalten, der Bann war gebrochen mit dem 1:0 in der 35. Minute.
„Wir wollen in dieser Saison erfolgsorientiert spielen. Das ist uns an den ersten zwei Spieltagen gelungen“, hob Schultze nach zwei knappen Erfolgen hervor, die dem BHC mit der Maximalausbeute von sechs Punkten die alleinige Tabellenführung eingebracht haben, da sich die beiden Spitzenaspiranten Braunschweig und Klipper THC im direkten Duell 1:1 trennten.
„Zwei Siege zum Auftakt hatten wir uns natürlich erhofft, allerdings zählt eine solche Serie natürlich nur, wenn wir auch in den kommenden beiden Spielen nachlegen“, sagte Schultze mit Blick auf den kommenden Doppelspieltag, wenn der BHC auswärts innerhalb von 25 Stunden gegen Aufsteiger RTHC Leverkusen und ETUF Essen ran muss, die punktlos am Tabellenende rangieren.
Schultzes Spielerinnen dachten am Sonnabend aber noch nicht so weit. Sie genossen das Oktoberfest auf der BHC-Anlage am Heinrich-Baden-Weg und hatten darüber hinaus noch einen weiteren Grund, sich zu freuen: In den kommenden Trainingseinheiten müssen sie keine Temporunden laufen. Diese hatte ihr Coach vor der Saison angekündigt – und zwar immer so viele, wie in der Tabelle der Punkterückstand auf den Spitzenreiter ist.
BHC: Mali Wichmann; Emily Schoen, Charlotte Lüschen, Henriette Deckert, Svea Hartmann, Katharina Anthes, Emma Davidsmeyer, Marie Frerichs, Nina Steikowsky, Jette Jörns, Laura Musiol, Greta Schabacker, Melis Üzbe, Franziska Kohlhoff, Paulina Liesenhoff, Lily Handreke.