Quelle: www.weser-kurier.de
Von Jörg Niemeyer
Gau-Algesheim. Unter den besten drei Hockey-Mannschaften Deutschlands zu sein, ist ein so schlechtes Ergebnis nicht. Aber der Trainer der A-Mädchen des Bremer HC, Martin Schultze, brauchte offensichtlich noch ein bisschen Abstand von den deutschen Meisterschaften, um den Erfolg seiner Schützlinge auch als solchen zu empfinden. "Wenn man im Halbfinale steht, will man auch ins Finale", sagte Schultze. Seine erste Enttäuschung war umso verständlicher, als die BHC-Mädchen in der letzten Aktion des Halbfinals gegen den Berliner HC den 2:2-Ausgleich kassiert hatten und wenig später nach einem 1:2 im Siebenmeterschießen dann ausgeschieden waren.
"Danach war die Enttäuschung immens – auch im Team", sagte Schultze. Immerhin gelang es dem Trainer aber, seine Spielerinnen wieder so aufzurichten, dass sie in der Begegnung um Platz drei noch einmal eine ausgezeichnete Leistung abrufen konnten. Rosalie Blietz (2.) sowie Lena Frerichs mit drei Treffern (10./14./17.) sorgten für den souveränen 4:2-Sieg über den SC Frankfurt 80, von dem sich der BHC in der Vorrunde noch mit 2:2 getrennt hatte. Im Finale benötigte der Berliner HC beim 4:3 über den Mannheimer HC erneut das Siebenmeterschießen für den Sieg.
Schon die Vorrunde war an Spannung kaum zu überbieten gewesen. Alle acht für die zwei Gruppen qualifizierten Teams waren leistungsmäßig sehr eng zusammen. Während Berlin und Mannheim in der Gruppe B jeweils sogar eine Niederlage kassierten, blieben Frankfurt 80 (1./5 Punkte/6:4 Tore) und der BHC (2./5/5:3) zumindest ungeschlagen. Allerdings musste der BHC bis zur letzten Partie warten, um das Halbfinale zu erreichen: Mit einem deutlichen Erfolg über den Club Raffelberg (4./1/3:7) hätte der UHC Hamburg (3./3/2:2) die Bremerinnen sogar noch verdrängen können. Der BHC hatte sich nach überlegener Partie gegen die Hamburgerinnen beim 0:0 ebenfalls mit einem Remis begnügen müssen, bevor er mit dem 3:1 über den Club Raffelberg den Grundstein fürs Halbfinale legte.
Bei allem Frust zog Schultze dennoch ein positives Fazit. "Wir haben gezeigt, dass wir mit den großen Hockey-Klubs in Bezug auf gute Ausbildung mithalten können", sagte er. Ausdruck der BHC-Stärke waren auch die Nominierung von Lena Frerichs ins All-Star-Team der Meisterschaft und die angekündigte Einladung für Rosalie Blietz zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft.
Bremer HC: Nina Grazei; Rosalie Blietz, Lilli Bode, Lena Frerichs, Finja Maitin, Johanna Mühl, Charlotte Müller, Greta Offen, Lea Schultze, Jun Zielo, Isabell Zimmermann, Maya Maitin.